Quellensammlung  VIA REGIA - Sachsen

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Archivalien

 

 

Mandat von 1709, die Fähre in Merschwitz betreffend.

Sächsisches Staatsarchiv Dresden  -  10036 / Loc. 34684 Nr. 39899

 

Wir Friedrich Augustus / von Gottes Gnaden / König / Hertzog zu Sachsen / Jülich / Cleve und Berg / auch Engernund Westphalen / des Heil. Röm. Reichs Ertz-Marschall und Chur-Fürst /Landgraff  in Thüringen / Marschall zu Meissen / auch Ober- und Niederlausitz / Burggraff zu Magdeburg / Gefürster Gaff zu Henneberg / Graff zu der Marck / Ravensberg und Barby / Herr zu Ravenstein etc.     Fügen hiermit jedermänniglich zu wissen:      Demnach zeithero / von unterschiedenen Reisenden Beschwerung geführet werden / daß sie von denen Fehr-Leuten bey unserer Fehre zu Merschütz an der Elbe wieder Gebühr auch wohl gar zu halben Tagen aufgehalten würden / und aber Wir über solche Verzögerung ernstes Mißfallen tragen, Dahero auch gedachten Fehr-Leuten solches nachdrücklich verwerfen und und sie zugleich bescheiden lassen / daß vor jede Stunde Zeit / welche sie erweislich die Reisenden zur Ungebühr auffhalten würden Ein Thaler Straaffe  / von ihnen unnachbleiblich eingebracht / auch darbey zur Winters-Zeit gey grossen Froste / bey Lüfft- und Loß-Eisung der jedesmahl früh Morgens eingefrohrenen Fehre denenselben länger nicht als diß und 9.Uhr Frist gegeben werden solle.                                                                                 

         Dis hat sich jedermann / der diese Strasse bauet / darnach aber gehorsamst zu achten / daferne er wieder solche Unsere Verordnung zur Ungebühr auffgehalten werden solte / bey der Zurückkunft in der Haupt-Gleiths-Einnahme zum Hayn gehörig zu melden und deshalber jederzeit unlänglicher Remedierung zugewarten.      Urkundlich haben wir dieses Mandat und Geboth eigenhändig unterschrieben und Unser Königl. Chur-Fürstl.Sächs. Kammer-Secret aufzudrucken befohlen.       So geschehen in Dresden am 8. Martii, Anno 1709.

AUGUSTUS REX.          Woldemar Freyherr von Löwendal.

 

Behördliche Beschwerde über die Fähre in Merschwitz, da im Winter durch das festfrorene Fährboot der Verkehr oft bis zu einem halben Tag aufgehalten wird. Das Personal wird aufgefordert, bei hoher Strafandrohung, die Fähre bis 9 Uhr Morgens eisfrei zu stellen. Betroffene Fuhrleute sollen Behinderungen im Geleitsamt in Großenhain melden.

Abbildung in:  Klaus Stein  "Fähren der Oberelbe - In Sachsen und Böhmen",  2. Auflage, Eigenverlag, Seite 148