Quellensammlung
VIA REGIA - Sachsen
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Einführung
Quellensammlung zur VIA REGIA in Sachsen
Die historische VIA REGIA / Hohe Straße in Sachsen
Die Europäische Kulturroute VIA REGIA
Begegnungsraum VIA REGIA Landesverband Sachsen e.V.
Accademia Dantesca Jahnishausen e.V.
Rot eingefärbt: Die Via Regia auf der Karte sächsischer Handelsstraßen, Homannsche Erben, Kupferstich 1752 (Archiv der ADJ e.V.) Ganzes Kartenblatt
Quellensammlung zur VIA REGIA in Sachsen
Wer sich eingehender mit der Geschichte der VIA REGIA befasst, stößt schnell auf das Problem, dass sich die gesuchten Informationen selten unaufwändig finden lassen. Unsere Online-Quellensammlung will dem interessierten Publikum umfangreiches Recherche-Material zur sächsischen VIA REGIA möglichst einfach zugänglich machen. Die Sammlung versteht sich als Beitrag zur Entwicklung der Kulturroute des Europarates VIA REGIA und wendet sich u.a. an intensiver interessierte VIA REGIA-Reisende, Heimatforscher und Initiativen im sächsischen VIA REGIA-Korridor.
• Materialien, deren Urheberrechte erloschen sind, sind als relevante Auszüge oder auch vollständig eingestellt. Materialien unserer Sammlung, die uns im Original vorliegen, stellen wir in Form von Scans als Gemeinfrei/Public Domain zur Verfügung.
• Zu Materialien, die als öffentlichen Onlineressourcen zugänglich sind, jeweils mit D (= Digitalisat) gekennzeichnet, ist die jeweilige URL angegeben (ohne direkte Verlinkung). Sie können die URL mit copy and paste in ihren Browser einfügen, um die jeweilige Seite aufzurufen.
• Bei neueren Materialien mit aktuell gültigen Urheberrechten beschränkt sich die Information auf die Quellenangabe, nach Möglichkeit ergänzt durch eine Kurzbeschreibung.
Die Sammlung gliedert sich in Informationen zum Gesamtverlauf (und umfassenden Teilbereichen) in Sachsen und für definierte Streckenabschnitte. Um das Auffinden von Informationen zu erleichtern, ist das Straßennetz in 25 Abschnitte gegliedert.
Diese Online-Quellensammlung befindet sich gegenwärtig ( Nov. 2022 ) am Beginn ihres Aufbaus. Das Einpflegen der Informationen ist, da ausschliesslich ehrenamtlich, zeitaufwändig und wird längere Zeit in Anspruch nehmen. Gegenwärtig sind neben der Rubrik "Sachsen gesamt" die Abschnitte 14, 16 und 17 (Oschatz - Großenhain) in Bearbeitung. Falls Ihr Interesse Bereiche betrifft, die noch nicht eingestellt sind, geben wir Ihnen gerne per Mail Auskunft über den Bestand. Kontakt: quellensammlung(at)vrs-qs.de
Mit dem Angebot der Quellensammlung verfolgen wir keine finanziellen Interessen.
Fehlt etwas? Wissen Sie mehr? Wir freuen uns, wenn Sie zur Vervollständigung beitragen, indem Sie uns über Texte, Dokumente, Karten oder andere Informationen, die sie hier nicht finden, in Kenntnis setzen.
Die eingestellten Inhalte sind nicht interpretiert, sondern verstehen sich als Information für Ihre Meinungsbildung. Bei Fragen stehen wir gern zur Verfügung und sind an Gedankenaustausch interessiert.
Kontakt: Peter Griepentrog quellensammlung(at)vrs-qs.de
Die historische VIA REGIA / Hohe Straße
Vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit zählte die VIA REGIA zu den bedeutendsten ost-west-orientierten Verkehrsverbindungen Mitteleuropas. Der Begriff VIA REGIA steht für „königlicher Weg"; was keine bestimmte Straße bezeichnet, sondern den rechtlichen Status einer durch einen König geschützten Straße. Die der Namensgebung der VIA REGIA als Europäische Kulturroute zugrundeliegende Handelsstraße umfasst die Verbindung zwischen Frankfurt/M. und Wroclaw (Breslau) über Erfurt, Naumburg, Leipzig, Großenhain, Görlitz und wird traditionell auch als Hohe Straße bezeichnet. Sie vereinte die Funktionen von Handelsstraße, Heerstraße und Pilgerweg. Streckenweise erfuhr sie eine Mehrfachnutzung durch andere Straßensystemen, wie Poststraßen oder Salzstraßen.
Während es im Mittelalter den Fuhrleuten noch freigestellt war, dort zu fahren, wo sie günstige Bedingungen vorfanden, vereinbarten die Könige von Böhmen und die sächsischen Herrscher im 15.Jh. ein Geleitssystem, das bei hoher Strafandrohung die Einhaltung der VIA REGIA zwischen Leipzig und Legnica (Liegnitz) erzwang.
Als Heerstraße wurde die Straße letztmalig von Napoleon genutzt. Spätestens mit Fertigstellung der Bahnlinie zwischen Leipzig und Breslau endete 1876 der Fernhandel auf der sächsischen VIA REGIA.
Im Laufe der Jahrhunderte unterlag die VIA REGIA in ihrem Verlauf in Sachsen vielfachen Verlagerungen von Teilstrecken. Sei es aus wirtschaftspolitischen Gründen oder straßenbautechnischen. Unreperabel zerfahrene Trassen wurden einfach aufgegeben und Parallelstrecken ausgewiesen. So lässt sich die sächsische VIA REGIA in ihrer historischen Gestalt nicht als einzelne, lineare Verbindung zwischen ihren Endpunkten darstellen.
Europäische Kulturroute VIA REGIA Kartografie: HTW Dresden
Die Europäische Kulturroute VIA REGIA
Die Europäische Kulturroute VIA REGIA ist ein Verbund historischer Handelsstraßen zwischen Santiago de Compostela in Nordspanien und Kiew in der Ukraine. Ein internationales Netzwerk kultureller Initiativen nutzt das Potential der historischen VIA REGIA als Sinnbild der Einigung Europas und wurde im Jahr 2006 als "Kulturroute des Europarates" ausgezeichnet. Kulturrouten dienen der Begegnung mit der kulturellen Vielfalt Europas, der Förderung des interkulturellen Dialogs und der Förderung der europäischen Identität. Dieses erweiterte VIA REGIA-Verständnis knüpft an den zentralen und namengebenden Streckenabschnitt in Mitteldeutschland beidseitig an und verfolgt dessen Fortsetzungen nach Ost- und Westeuropa. Dabei handelt es sich zweifellos um unterschiedliche Straßensysteme, die zu unterschiedlichen Zeiten in sehr verschiedener Weise ineinander gegriffen haben, die aber die Merkmale einer im großen Maßstab relativ konstanten Wegeführung aufweisen, über die sich viele Jahrhunderte lang Hauptformen des europäischen OstWest-Austausches vollzogen und mit denen entscheidende Ereignisse in der Geschichte Europas verbunden sind.
Die Initiative für die Revitalisierung der VIA REGIA als europäische Kulturroute erfolgte durch das Europäische Kultur- und Informationszentrum Erfurt. Grundlage der Anerkennung der VIA REGIA zur Europäischen Kulturroute ist die Recherche und Konzeption des Altstraßenverbundes durch Dr. Jürgen Fischer. Ein von ihm erstelltes Itinerar beschreibt die Abfolge von Städten an der Straße zwischen Santigo de Compostela und Kyiv (Kiew). Es zeigt die Verbindung der Städte im Sinne eines VIA REGIA-Korridors, gibt allerdings keine Auskunft darüber, wo die Straße geographisch genau verlief.
VIA REGIA Begegnungsraum Landesverband Sachsen e.V.
Zur Entwicklung der Europäischen Kulturstraße VIA REGIA in Sachen gründete sich 2006 der gemeinnützige Verein VIA REGIA Begegnungsraum Landesverband Sachsen e.V. Der Verein will die Kulturroute in Sachsen als solchebekannt machen und vernetzet kulturelle Initiativen im VIA REGIA-Korridor. Als internationales Projekt sucht der Verein die Zusammenarbeit und den Austausch mit Partnern in anderen anderen deutschen Ländern und europäischen Staaten. Es geht um die Bildung eines internationalen Begegnungsraums, in dem kulturelle Traditionen gepflegt, neues Kulturschaffen gefördert und ausgetauscht wird, grundsätzlich angestrebt ist die Förderung von Toleranz und Völkerverständigung.
Eine Grundlage hierfür ist die Kenntnis des historischen Verlaufs der Altstraße in Sachsen. Dabei handelt es sich nicht um eine lineare Strecke, sondern zeigt sich als ein historisch gewachsenes Netz unterschiedlicher Routen, welche zu verschiedenen Zeiten von Bedeutung waren (siehe nachfolgende Karte). Um die VIA REGIA als historische Straße zu beschreiben, ist das sächsische Gesamt-Netz der unterschiedlichen Straßenführungen und ihrer Geschichte zu betrachten.
Eine der anfänglichen (und auch bleibenden) Aufgaben des Vereins war deshalb die Klärung des genaueren geographischen Verlaufes der VIA REGIA in Sachsen, bzw. die Recherche ihrer Historie. Da die akademische Altstraßenforschung kein vollständiges Bild der VIA REGIA in Sachsen bereit stellt, musste die Erfassung von fraglichen historischen Grundlagen mit eigenen Mitteln erfolgen. Im Abgleich von Altkarten, Dokumenten, der Literatur, Luftbildern und Gesprächen mit Museen und Heimatforschern entstand eine detaillierte Übersicht der historischen VIA REGIA in Sachsen. Ihre Gestalt bot 2009, bei punktuell noch offenen Fragestellungen, ein Gesamtbild welches als erweiterungsfähige Arbeitsgrundlage dienen kann.
In der HTW-Dresden / Kartographie entstanden als studentische Arbeiten einige Umsetzungen, u.a. eine interaktive VIA REGIA-Karte von Sachsen mit vier Zoomstufen auf der Startseite der Internetpräsenz des Vereins. Gegenwärtig steht diese wegen der Neugestaltung der Vereins-Homepage nicht zur Verfügung.
Übersicht der Streckenabschnitte Kartengrundlage: HTW Dresden
Accademia Dantesca Jahnishausen e.V. (ADJ)
Der 2003 gegründete gemeinnützige Kulturverein Accademia Dantesca Jahnishausen e.V., in Riesa-Jahnishausen, widmet sich der Förderung von Bildungsangeboten in Kunst, Kultur und Umwelt auf Grundlage der Revitalisierung von Schloss Jahnishausen. Zu den Arbeitsbereichen zählt die Bekanntmachung und Entwicklung des regionalen Abschnitts der VIA REGIA, an dem Jahnishausen gelegen ist. Seit 2009 ist der Verein Mitglied im "VIA REGIA Begegnungsraum Landesverband Sachsen e.V.", seit 2019 bilden wir den "VIA REGIA - Begegnungsort Riesa", gemeinsam mit dem Verein "Historische Schlosskirche Jahnishausen e.V." und dem "Wohn-Kultur-Gut Gostewitz".
Seit 2008 beteiligen sich MItglieder der ADJ e.V. an der Recherche zu den historischen Streckenverläufen der VIA REGIA durch Sachsen. Die hierbei gesammelten Materialien an Literatur, Altkarten, u.s.w. sind Bestandteil der Vereinsarchivs der ADJ e.V. und bilden die Grundlage für die Online-Version der Quellensammlung. Auf Anfrage können diese Materialien vor Ort eingesehen werden.
Kontakt: Peter Griepentrog quellensammlung(at)vrs-qs.de