Quellensammlung  VIA REGIA - Sachsen

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Literatur

 

"Hohe Landstraße"

In:  Meyers großes Konversationslexikon, 4. Aufl., Bd. 9, Leipzig, 1907, Seite 441

 

Hohe Landstraße heißt die Straße durch die Oberlausitz, die von Halle über Eilenburg oder Leipzig-Grimma nach Oschatz, Großenhain, Königsbrück, Kamenz, Bautzen, Löbau, Görlitz, Lauban, Naumburg, Bunzlau, Haynau, Liegnitz, Neumarkt und Breslau führt. Sie besitzt Fortsetzungen östlich nach Krakau hin und westlich von Leipzig, bez. Halle durch Thüringen nach Frankfurt a. M. zu, aber der Name, erst seit Beginn des 16. Jahrh. üblich, haftet vornehmlich an der Strecke Leipzig-Breslau und ist ( = obere, d. h. südlichere Straße) im Gegensatz zu der (nördlichern) Niederstraße, die von Eilenburg über Torgau, Liebenwerda, Senftenberg, Spremberg, Muskau und Sagan nach Schlesien und Polen führt, zu verstehen. Die Straße existiert seit etwa 1200 und entstand durch die damals üblich werdende Versorgung Breslaus mit Hallischem Salz; als Via regia ist sie zuerst 1252 bezeugt, den Charakter der Zwangsstraße für allen Verkehr zwischen Polen-Schlesien und Leipzig, soweit derselbe den Queiß (linken Nebenfluß des Bober) berührt, erhält sie erst um 1460 durch Vereinbarungen zwischen dem König von Böhmen als Landesherrn Schlesiens und der später sogen. Oberlausitz, die früher Gebiet der Sechsstädte heißt (s. Lausitz), und dem Kurfürsten von Sachsen als Landesherrn von Leipzig.   Vgl. Tille, Die Anfänge der Hohen Landstraße (Gotha 1905).