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Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae

Urkunden der Markgrafen von Meissen und Landgrafen von Thüringen. 1396 - 1406.

Herausgegeben von Hubert Ermisch

Leipzig,  Giesecke & Devrient, 1902

Urkunde 276, Seiten 186 - 188

 

Markgraf Wilhelm I. und seine Gemahlin Elisabeth gewähren der Stadt Breslau bis 1404 Febr. 2 freien Handelsverkehr in ihren Landen gegen bestimmte Zollabgaben.        

Zolleinnahmen in Großenhain, Oschatz, Grimma und Dresden

 

   D     ISGV    https://codex.isgv.de/codex.php?band=cds1b2&f=&a=b&s=186

ISGV  =  Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde

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   T       Abschrift

[Seite 186]      

276.

Markgraf Wilhelm I. und seine Gemahlin Elisabeth gewähren der Stadt Breslau bis 1404 Febr. 2 freien Handelsverkehr in ihren Landen gegen bestimmte Zollabgaben.        Dresden, 1399 Dez. 24.

 

Hdschr.: Gleichzeit. Abschr. Hauptstaatsarchiv Dresden Cop. 30 fol. 132.

Anm.: Durch die in den Noten angemerkten Korrekturen ist nachträglich diese Urkunde zu dem Vertrage von 1404 Juli 1 (s.u.)umgestaltet worden. - Vergl. Falke in v. Webers Archiv f. Sächs. Gesch.  7, 121.   Heller in Ermischs Neuem Archiv f. Sächs. Gesch. 5., 11. 34.   Lorenz Grimma 409.   Wenck 124.   Wutke in der Ztschr. d. Vereins f. Sächs. Gesch. 27, 265.

     

        Wir Wilhelm etc. unde wir Elizabeth marcgrafinnea) bekennen etc., [1] daz wir uns mit den ersamen wisen luten, burgermeister, ratsmannen unde kouffluten czû Breßlaw unsern libin besundern undirret unde voreynet habin unde voreyen uns mit yn in krafft diz brieffes, die voreynunge ouch mit yn von stund an nach datum dises brieffis antretin unde stehin unde geweren sal von disem nestin czû unser komendenb) frawen tage lichtewieb) vort obir vierc)  gancze iar, die darnach nest nach einander volgen, alzo daz nu furbasmer dise vierc) iar uz dieselbin von Bresslow, ire koufflute unde die iren unser lande unde straßen sullen unde mogen wandern und buwin, unde darumbe, wan sie so in unser lande, sloße, stete ader gebiete komen, so sullen sie ir lieb unde gut sicher unde feilich sin vor uns, unsern mannen, dinern unde vor allen den, die durch uns thun unde lassin wollen unde die uns angehoren, von den dieselbin von Bresslow, ire koufflute unde die iren nicht sullen angefertiget, uffgehalden, geleidigt, gehindert, beroubet ader beschedige werden in dheine wis.  [2] Were ouch, daz wir mit unserm herren dem konige

a) unde - marcgrafinne ausgestrichen.   b) unser  - lichtewie ausgestrichen; sente Iacoffs tage übergeschrieben.  c) vier ausgestrichen; darüber sechs.


 

[Seite 187]    unde der kronen czû Behemen czû krige unde czu unwillen quemen, so soldin wir noch die unsern dennoch den von Bresslow, den kouffluten noch den iren keyns argen czû warten noch sie beschedigen noch beschedigen lassin in dheine wis, sundern sie sullen glichewol in unseren landen, gerichten unde gebieten vor uns, unsern mannen, dinern unde vor allen den unsern, die durch uns zhun unde lassin wollen, liebes unde gutes sicher unde feilich sin ane geverde.   [3] Welden wir abir sie alz andere unsers herren dez konigis undertanen denne czu viende habin adir sich die ding so vorlieffin, daz wir sie nicht getruweten czu bewaren, daz solden wir yn sechs wochind) vorhin vorkundigen unde czû wissin thun mit unsern brieffen uff ir rathuz gein Bresslaw; die sechs wochind) uss, alze wir yn daz so vorkundigen worden, sie ir lieb unde gut glichewol vor uns unde vor allen den, die durch uns thun unde lassin wollen, in unsern landen sicher unde feilich syn solden ane geverde.   [4] Glicher wis ab uns die die von Bresslaw von gebote unsers herren dez koniges adir sust feheden welden adder mûsten, daz solden sie uns ouch sechs gancze wochene)  vorhin uff daz rathus gein Dresden mit iren brieffen vorkundigen unde czu wissen thun, die sechs wochinf)  uss wir unde die unsern unde der unser lieb unde gut ynnewendig unde uzwendig der stat Bresslaw vor den gnannten burgermeister, ratmannen unde kouffluten czû Bresslaw unde vor allen den, die durch sie thun unde lassin wollen, sicher unde felich sin unde ungehindert bliben sollen ane geverde.   [5]  Were ouch, daz ym lande czû Behemen adir andirswo ynnewendig adir uzwendig unsers herren des koniges landen die unsern worden uffgehalden, beschediget adir beroubit in stetin, slossin, dorffernadir uff der strasse, damite die von Bresslow noch die iren nicht czû schigken hettin noch von iren wegen geschege, daz solde den von Bresslaw, iren kouffluten noch den iren nicht czû schaden komen, sie solden ouch darumbe von uns noch von denen unsern in unsern landen unde gebieten unde andirswo an liebe unde gute nicht geleidiget, gehindert ader beschediget werden in dheine wis ane geverde, ez were denne, daz ez czû krige unde czû feheden queme, alz obin geschrebin stehit.   [6] Wanne ouch die gnanten von Bresslaw, ire koufflute adir die iren in unser lande unde gebiete komen unde daruz czogen, ritten adir furen, weldin yn denne die unsern adir ymand andirs, der wir mechtig weren ane geverde, uz unserm lande nach- adir vordraben unde sie anfertigen, leidigen adir beschedigen, daz sullen wir nicht gestaten, sundern wir sullen daz getruwelchin helffin weren unde sie denne glich unsers selbs luten hanthabin, schuczezen unde vortedingen ane geverde.    [7]  Unde darumbe, wanne die gnanten koufflute von Bresslaw ader die iren mit irre kouffmanschacz unde habe durch unser land faren werden, so sullen sie von iglichim geladen wayne, welchirleie kouffmanschacz er truge, czum Haine selchs gulden, czû Osschacz czwene gulden unde czû Grymme alzg) vil. alz sust eyn salczwayn pflegit czu gebing), czû czolle unde czû gleite reichin unde gebin.   [8] Were ouch, daz der kouffman die strasse czû Dresden czufaren worde, so sal er daz gleite und czoll, alz er in den gnanten solde gegebin habin, da czu

d) sechs wochin ausgestrichen; darüber czwene manden.   e) sechs gancze wochen ausgestrichen; darüber czwene gancze manden.  f) sechs wochin ausgestrichen; darüber czwene manden.   g) alz - gebin ausgestrichen; darüber ouch czwene gulden.


 

[Seite 188]    Dresden mit einandir reichen unde gebin unde solde darobir, wanne er so syne gerechtigkeit da gegebin hette, von unser unde unsern amptluten czûmale umbehabit bliben ane geverde.    [9] Alle obiongeschrebin rede, stugke unde artikel globin wir Wilhelm marcgrave undeh) wir Elizabeth marcgraffinneh) vorgnant stete, veste unde unvorrugket czû halden unde heissin unde gebieten allen unsern voiten, amptluten, czolnern, geleiczlûten und allen andern unsern undertanen ernstlichin bie unsern hulden, daz sie die gnanteen koufflute von Bresslaw unde die iren dise vieri)  iar uz furdern unde yn guten willen bewisen unde ouch alle ding halden unde von unsern wegen  volfuren sullen, alz obin geschrebin steit.      Des czû orkunde haben wir Wilhelm unde Elizabeth marcgraffinnek)  vorgnant unsere insigele wissintlichen an disen brieff lassin hengen. Unde wir raczlute der stete Dresden, Hain, Osschacz unde Kempnicz bekennen mit disem selbin brieffe, daz uns dise tedinge wissintlichin sin, die so czwisschen den obingnante unserm gnedigen herren marcgraven Wilhelm undel)  frauwen Elizabeth marcgrafinnen unser gnedigen frauwenl)  unde der stad unde kouffluten czû Bresslow gehandelt unde begriffen sin unde die haben helffen tedingen unde globin mit den gnanten unserm gnedigen hern und frauwenm) vor uns unde unser nachkommen raczlute der stete vorgnant, daz die so gehalden unde volfûret werden sullen dise viern) iar uz in aller masse, alz obin geschrebin steit, ane arg unde ane alles geverde. Gegebin czû Dresden nach gotis geburte driczen0) hundert iar darnach in dem nûen und nunczigisten iare an des heiligen crists abunde0).

h) unde marcgraffinne ausgestrichen.   i) vier ausgestrichen; darüber sechs.  k) unde - marcgraffinne ausgestrichen; darüber margraffe.   l) unde frauwen ausgestrichen.  g) unde frauwen ausgestrichen; darüber marcgraffin.  m) unde frauwen ausgestrichen; dafür nachgetragen virczehen hundert iar darnach in dem virden iare dinstage nach sente Petirs unde Pawils tage der heiligin aposteln.  o) post post.